„Die Mischung stimmt!“

19 Mrz

Interview mit Robert Tauber vom 19. März 2013 (Quelle: ESV-Dahoam)

Kurz vor dem Start in die Vorbereitung zur Rückrunde trennte sich der ESV von Trainer Zeljko Zivkovic. Neuer Coach wurde Robert Tauber, der in der Vergangenheit einige Aufstiege mit der 2. Mannschaft der ESV feierte.
ESV-Dahoam hat sich mit dem neuen Trainer der 1. Mannschaft unterhalten.

ESV-Dahoam: Robert, du bist sehr kurzfristig in der Winterpause als Trainer der 1. Mannschaft berufen worden. Wie lief das Ganze ab?
Tauber: Etwas chaotisch. Ich wurde spät abends von einem Spieler der Ersten angerufen und darüber informiert, dass ein großer Teil der ersten Mannschaft nicht mehr mit meinem Vorgänger (Zeljko Zivkovic) weiter machen will und kann. Ich hab ihm gesagt, sie sollen die Saison anständig zu Ende bringen. Ich war ja mit der 2. Mannschaft souverän Tabellenführer und wollte mit meinen Jungs in der Kreisklasse Meister werden. Und dieses Ziel war durch die Probleme bei der Ersten extrem gefährdet. Schließlich fragte er mich, ob ich mir vorstellen könnte, die 1. Mannschaft zu trainieren. Ich hab ja gesagt. Am nächsten Morgen wurde ich über Facebook von Spielern der Ersten schon als neuer Trainer präsentiert. Ohne selber mit einem Verantwortlichen gesprochen zu haben.

Musstest du lange überlegen, ob du das Amt antrittst? Welche Faktoren waren ausschlaggebend, sodass du dich entschieden hast, die Erste zu übernehmen?
Überlegen konnte ich wie erwähnt gar nicht. Allerdings hätte ich gerne zuerst mit meiner 2. Mannschaft gesprochen und ihnen die Situation erklärt. So haben sie es übers Internet erfahren. Das finde ich heute noch etwas unglücklich. Das ich nach fünfeinhalb erfolgreichen Jahren bei der Zweiten gerne eine 1. Mannschaft übernehmen wollte, haben aber glaub ich alle eingesehen und akzeptieren daher meinen Wechsel.

Was für einen Eindruck hast du von deiner neuen Mannschaft?
Der erste Eindruck ist mit einer Ausnahme sehr positiv. Bis ich alle Spieler genau einschätzen kann werden allerdings noch einige Wochen vergehen.

Trotz vieler Abgänge hat man das Gefühl, dass die Mannschaft nicht an Qualität verloren hat. Siehst du das genauso?
Die Mannschaft hat an Qualität ganz bestimmt nichts eingebüßt. Im Gegenteil, wir haben sechs, sieben Top-Spieler aus der Zweiten dazubekommen. Alles klasse Fußballer mit einer sehr guten Einstellung und einem einwandfreien Charakter. Wären Simon Kunz, Philipp Niggl und Ivan Radovic noch dabei, hätte ich nicht den geringsten Zweifel, dass wir zumindest Platz zwei erreichen. Kunz und Niggl sind aber leider die komplette Rückrunde im Ausland. Radovic kommt erst in ein paar Wochen wieder nach München.

Wie klappt die Integration der Spieler aus der 2. Mannschaft?
Da sehe ich keine Probleme. Fußballerisch klappt es schon ganz gut. Menschlich sowieso.

Wo siehst du die Stärken des Teams?
Stark ist man im Fußball nur als Team. Wenn es uns geling ein Team zu werden, das füreinander arbeitet und bereit ist auch den Mittspieler stark zu machen, werden wir erfolgreich sein. Und ein paar herausragende Spieler die allessamt mannschaftsdienlich spielen haben wir ja auch noch. Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann stimmt die Mischung.

Welche Dinge müssen noch verbessert werden?
Wir haben aus zwei Mannschaften eine gemacht. Beim 6:1-Sieg beim SV Istiklal standen  sechs Mann aus der 2. Mannschaft in der Anfangsformation. Das war von mir so nicht geplant. Aber vom Kader der Ersten ist wegen zahlreicher Abgänge, Krankheit, Urlaub, Auslands-Studium und Verletzungen nicht mehr viel übrig geblieben. Wir müssen jetzt erst mal zusammenwachsen.
Zudem fehlt nach der vom Wetter bestimmten schlechten Vorbereitung noch Fitness und Spritzigkeit. Das sollte aber in den nächsten zwei, drei Wochen aufgeholt sein. Dann können wir mehr im taktischen Bereich arbeiten und noch das ein oder andere optimieren.

Die Vorbereitung war aufgrund der winterlichen Verhältnisse sehr schwierig. Wie fit ist die Mannschaft?
Das 6:1 am vergangenen Sonntag hört sich gut an, unser Spiel war aber bei weitem nicht so positiv wie sich das Ergebnis. Das erste Tor, das wir uns richtig herausgespielt haben, fiel ungefähr in der 70. Minute. Da war das Spiel durch ein Eigentor und durch Standards bereits entschieden und der Gegner schon lange tot. Den Raum den wir in der 2. Halbzeit hatten, haben wir viel zu wenig genutzt. Spätestens da hat man gesehen, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben.

Du bist mit der Zweiten in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewesen und hast drei Aufstiege gefeiert. Erkläre uns deine Spielphilosophie?
Meine Spielphilosophie ist entstanden, als ich vor sechs Jahren die Reserve in der C-Klasse als Spielertrainer übernommen habe. Da waren nicht so viele gute Fußballer im Kader, also mussten wir einfach Spielen. Daran hab ich bis heute nichts verändert. Einfach spielen hört sich einfach an, ist aber das Schwierigste.

Die Mannschaft steht auf Platz 2 der Tabelle und damit voll im Aufstiegsrennen. Was ist in der Rückrunde möglich?
Im Fußball ist immer alles möglich. Wo die Mannschaft steht, sehen wir am 7. April im Heimspiel gegen den Tabellenführer TSV Großhadern. Nach diesem Spiel wissen wir, was wir drauf haben.

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