„Das beste am ESV sind die Menschen“

24 Okt

Interview mit Matthias Deiss vom  24. Oktober 2010 (Quelle: ESV-Dahoam)

Mit dem Umzug auf die neue Anlage an der Margarethe-Danzi-Straße hat sich die Personalsituation beim ESV schlagartig zum Guten gewendet. Zahlreiche Neuzugänge haben sich in den letzten Jahren der Abteilung Fußball angeschlossen. Ein Blick auf die Kader der drei Seniorenmannschaften macht aber deutlich, dass ein Großteil der Aktiven aus dem eigenen Nachwuchs kommt. Der letzte und jüngste ESVler, der den Sprung aus der eigenen Jugend in den Seniorenbereich geschafft hat, ist Matthias Deiss.
ESV-Dahoam hat sich mit dem 18-jährigen Talent unterhalten.

ESV-Dahoam: Matthias, wie, wann und durch wen bist Du zum ESV gekommen?
Matthias Deiss: Wann genau ich zum ESV gekommen bin, weiß ich gar nicht mehr; ich bin damals aber auf jeden Fall noch in die Grundschule gegangen. Ich kann mich aber noch erinnern, dass es ein Probetraining beim ESV gab, an dem ich mit meinem Bruder Lukas in den Sommerferien teilgenommen habe.
Anschließend hat mein Bruder auch sofort beim ESV angefangen, ich habe mich allerdings aus irgendeinem Grund nicht sofort getraut fest einzusteigen und habe erst ein paar Wochen (nur) mittrainiert, bevor ich endgültig auch Spieler beim ESV geworden bin.

Worin besteht für dich der Reiz am Vereinsfußball?
Der Reiz besteht darin, dass im Vereinsfußball eine Mannschaft zusammenwächst. Man spielt jeden Woche mit den gleichen Leuten zusammen und arbeitet auf ein gemeinsames Ziel hin. Es entsteht eine starke Gemeinschaft, die sich beim „Freizeit-Kick“ so nicht entwickelt. Man baut sich gegenseitig auf, da alle im gleichen Boot sitzen und somit alle die Fehler des einzelnen ausbaden müssen. Man steht nie allein auf dem Platz, sondern ist immer in der Begleitung von 10 Freunden, die hinter einem stehen.

An welchen Jugendtrainer denkst Du gerne zurück? Bei wem hast Du am meisten
gelernt?
Obwohl ich mit allen meinen Jugendtrainern sehr gut ausgekommen bin, muss ich hier dennoch den Solo hervorheben, weil er keine Kosten und Mühen gescheut hat, um uns in jedem Training ein Stückchen zu verbessern. Er hat das Trainingsequipment weitgehend aus eigener Tasche bezahlt und war auf Trainerfortbildungen um neue Methoden zu erlernen uns etwas beizubringen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, denn er hat einen sehr großen Teil dazu beigetragen, dass ich heute Stammspieler in der 2. Mannschaft bin.

Du hast bereits letzte Saison – noch als A-Jugend-Spieler – in der 2.
Mannschaft gespielt. Wie war die Umstellung in den Seniorenfußball?
Die Umstellung fand ich persönlich nicht so schwer, da mein A-Jugendtrainer (siehe oben) unsere damalige Mannschaft schon sehr professionell betreut hat und sehr großen Wert auf die taktische Schulung gelegt hat. Allein die Tatsache, dass neben mir noch zwei Spieler der damaligen A-Jugend Stammspieler in der 2. Mannschaft sind, spricht für sich. Außerdem habe ich anfangs noch für die 3. Mannschaft gespielt und konnte mich in der unteren Spielklasse langsam an den Seniorenfußball gewöhnen. Es war aber schon gewöhnungsbedürftig Mitspieler und vor allem Gegenspieler zu haben, die nahe am Alter meines Vaters sind.

Seit Anfang des Jahres bist Du Stammspieler in der Zweiten. Für wann planst
Du den Sprung in die 1. Mannschaft?
Sobald der Trainer der 1. Mannschaft „Robert Tauber“ heißt. Allerdings stellt sich diese Frage in drei Jahren nicht mehr, wenn die 2. Mannschaft die 1. Mannschaft überholt hat. Aber Spaß beiseite, Solange sich das Niveau der „Zweiten“ nicht rapide verschlechtert und ich dort auch weiterhin so viel Spaß am Fußball Spielen und neben dem Platz habe, sehe ich keinen Grund mich der 1. Mannschaft aufzudrängen.

Mit wem verstehst Du dich auf und neben dem Platz am besten?
Neben dem Platz verstehe ich mich am besten mit dem Thomas und meinem Bruder, da ich die beiden schon sehr lange kenne. Obwohl ich mich mit allen prächtig verstehe, unternehme ich mit den beiden abseits des Platzes am meisten. Außerdem waren wir auf der gleichen Schule und haben daher noch einen weiteren gemeinsamen Freundeskreis neben dem ESV.

Was war Dein bis dato größtes, bestes, schönstes Spiel für den ESV?
Mein wichtigstes Spiel für den ESV war wohl das Relegationsspiel zum Aufstieg der 2. Mannschaft am Ende der letzten Saison. Damals war ich nämlich noch nicht Stammspieler in der Zweiten und habe überraschenderweise von Anfang an gespielt (zum Glück mit erfreulichem Ergebnis für den ESV). In der Jugend gab es auch ein herausragendes Spiel, allerdings nicht so sehr wegen des Spiels selbst, sondern wegen des Spielortes. 2007 habe ich nämlich mit der damaligen U-17 in der Allianz Arena gespielt, da unser Gegner, der SC Bogenhausen, Kontakte zum FC Bayern hatte. Deshalb durften wir auf dem heiligen Rasen der Allianz Arena spielen.

Was gefällt Dir hier im Verein am besten? Was muss deiner Meinung nach
unbedingt schnellstens optimiert werden?
Das beste am ESV sind die Menschen; alle sind freundlich zueinander. Das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich immer noch hier beim ESV bin.  Außerdem haben wir hier eine der besten Sportanlagen Münchens. Das einzige was noch zu optimieren wäre, ist die Verteilung der Kabinen, vor allem dienstags ist es in der Kabine von der 2./3. Mannschaft sehr eng, weil wir auf eine der kleinen Kabinen ausweichen müssen, da die „Einser“ Kabine von der 1. Mannschaft belegt ist und die „Zweier“ von der AH. So müssen wir uns manchmal zwanzig Spieler in die kleine Kabine drängen, in der dann auch nur drei Duschen sind.

Kannst Du Dir vorstellen den ESV irgendwann zu verlassen?
Sofern ich nicht aus beruflichen Gründen gezwungen bin München zu verlassen und sich beim ESV München nicht allzu viel verschlechtert, kann ich mir vorstellen mein ganzes Fußballerleben beim ESV zu verbringen, da ich bisher eine sehr schöne Zeit beim ESV verbracht habe.

Welches sportliche Ziel hast Du als Fußballer?
Ich mache mir da keine großen Illusionen. Mein Ziel ist es mich stetig zu verbessern und ich hoffe, dass ich trotz Studium und Beruf noch lange im Amateurbereich Fußball spielen kann.

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