Kunstrasen – Fluch oder Segen?

5 Apr

Am letzten Wochenende sicherte sich die Deutsche Nationalmannschaft mit einem 1:0-Sieg in Russland das Ticket zur Fußball WM 2010 in Südafrika. Die DFB-Auswahl musste (im Moskauer Luschniki-Stadion) zum ersten Mal in ihrer Geschichte auf einem Kunstrasen-Spielfeld auflaufen. Über einen daraus resultierenden möglichen Nachteil wurde im Vorfeld der Partie kontrovers diskutiert und ausführlich berichtet.
ESV Dahoam sammelte zu diesem Anlass einige Kommentare der geballten Fußball-Prominenz in unmittelbarer Nähe und im weiten Reich der Fußballwelt.

Bela Rethy (ZDF-Kommentator des WM-Qualifikationsspieles Russland – Deutschland), nach ca. 20 Minuten Spielzeit:
So viel ist über den Kunstrasen gesprochen worden (…). Ich sehen da keinen Unterschied zum Spiel auf einem Naturrasen.

Lenz Heuberger (ESV):
Kunstrasenplätze sind der reinste Segen für den Fußballsport, da Spielabsagen wegen zuviel Regen oder vereistem Untergrund nun der Vergangenheit angehören. Zudem kann man nun getrost allen Holzfüßen den Mund verbieten, die ihre technischen Fähigkeiten mit Unebenheiten und Ähnlichem entschuldigen wollen.

Alexander Zickler (Red Bull Salzburg):
Kunstrasen verzeiht keine Fehler. Er hat kein Loch, der Ball verspringt nicht. Du hast keine Ausreden.

Dennis Bohlmann (ESV):
Ein Kunstrasenplatz passt nicht unbedingt zu den traditionellen deutschen Tugenden – dafür aber zu den Filigran-Technikern der neuen „deutschen“ Generation wie Mehsut Özil oder Pawel Grabinski…

Andreas Ivanschitz (FSV Mainz 05 / Spielte in seiner Zeit bei Red Bull Salzburg regelmäßig auf einem Plastikplatz):
Kleine, wendige Akteure haben einen erheblichen Vorteil auf Kunstrasen. Kunstrasen ist aber definitiv belastender.

Ernst Schopp (langjähriger Teamarzt der österreichischen Nationalmannschaft):
Sogar sehr junge Spieler kommen mit Überlastungsproblemen, die durch Kunstrasen ausgelöst worden sind. Das Dreh- und Bremsverhalten ist problematisch, da die Sohle so fest verankert ist, dass die Drehkräfte auf die Gelenke kommen.

Robert Tauber (ESV):
Seit wir überwiegend auf dem neuen Kunstrasen beim ESV trainieren und unsere Heimspiele austragen, habe ich keine Probleme mehr mit meinen Knie- und Sprunggelenken. In den Jahren zuvor war das ganz anders.

Sepp Blatter (FIFA- Präsident):
Die Zukunft des Fußballs, da bin ich mir ganz sicher, liegt in den meisten Ländern der Welt auf Kunstrasen (Blatter wollte schon die WM 2010 in Südafrika auf dem pflegeleichten Grün austragen lassen). Dort spiele man „Fußball besser als auf einem Naturrasen“.

Daniel Stoll (ESV):
Der Kunstrasen ist wie die perfekte Frau, immer bereit wenn man Lust hast.

Helmut (Mudi) Bogos (Ex ESV-Coach):
Auf Kunstrasenplätzen der neusten Generation zu spielen ist absolut ok und sollte nicht schon im Vorfeld als Ausrede für eine mögliche Niederlage missbraucht werden.

Wikipedia:
Kunstrasen ist eine Art Kunststoffteppich, der in Beschaffenheit und Aussehen einem Naturrasen nahe kommt. Gewöhnlich wird er auf Sportplätzen vorzugsweise für Feldhockey und Fußball verwendet.

Rudi Wagner (Ex ESV-Coach):
Es geht nichts über einen kurz geschnittenen, geraden, weichen Rasenplatz. Auf einem neuen Kunstrasen (Typ ESV München) spiele ich aber lieber als auf einem schlechten oder ungepflegten Rasenplatz. Der Kunstrasen ist weich und schont Fußbälle und Fußballschuhe.

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